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Leseliste Martina

Noelle Chatelet, Die Klatschmohnfrau, 2001.
Eine zarte Geschichte über die große Liebe im fortgeschrittenen Alter. Ganz unterwartet trifft sie die Liebe, überrumpelt sie mit all ihrer Macht. Zart und zerbrechlich wie der Klatschmohn und gleichzeitig stark und leuchtend wie dessen Farbe.
Eine eingehende Analyse zum Buch gibt es hier:
http://www.literarischealtersbilder.uni-koeln.de/dieKlatschmohnfrau.htm

Ian Pears, Giottos Hanschrift, 1994.
Ein Meisterdieb narrt die Spezialeinheit Kunstkriminalität der römischen Polizei schon seit langem. Nun scheint das Geständnis einer todkranken Frau einen entscheidenden Hinweis zu liefern. Die Spur führt nach England, wo Flavia di Stefano und Jonathan Argyll nicht nur gestohlene Gemälde, sondern auch zwei Tote entdecken. Eine nette Story mit einem sehr versöhnlichen Ende.

Katharina Hagena, Der Geschmack von Apfelkernen, 2008.
Iris erbt von ihrer Großmutter Bertha, die in einem Heim in ihrer Demenz dem Tod entgegengedämmert ist, das Haus in Bootshaven. Iris ist Bibliothekarin, arbeitet im Süden von Deutschland und weiß nicht so recht, ob sie ihr Erbe wirklich antreten soll. Was soll sie hier im Norden, dem Ort an dem sie so viele wunderbare, aber auch verstörende Sommer verbracht hat.
Katharina Hagena schreibt eine wunderschöne Familiengeschichte. Mit Wortspielereien, einer unaufgeregten Sprache, zarten Bildern und dem Versprechen, mit jedem Mosaiksteinchen dass Iris durch ihren Aufenthalt in Bootshaven wieder erinnert, dem Geheimnis, das sich hinter den Zweifeln und Ängsten der Frauen, Iris, ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern, verbirgt näher zu kommen. Ein Buch das fesselt.

José Mauro de Vasconcelos, Mein kleiner Orangenbaum, 2009 (2004).
Der brasilianische Autor blickt mit 48 Jahren in seine Kindheit zurück und gewährt der Leserin einen traurigen und anrührenden Blick in seine Vergangenheit. De Vasconcelos erzählt die Geschichte eines fantasiereichen fünfjährigen Jungen Namens Sesé, der seine Abenteuer, Glücksmomente und seine Traurigkeit mit dem kleinen Orangenbaum im Garten teilt. Sesè leidet unter dem Unverständnis und der Grausamkeit der Erwachsenen.
"Wie ist es bloß möglich, dass ein kind die Probleme der Erwachsenen derart begreift und so unter ihnen leidet!"
Eine traurig, poetische Geschichte über einen aufgeweckten Knirps der viel zu früh mit der Realität konfrontiert wird.

Linda Olsson, Die Dorfhexe, 2009.
Nach dem Tod ihres Freundes sucht die Autorin Veronika in der Einsamkeit Trost. Sie mietet sich ein Haus am Land um dort ihr Buch zu schreiben und lernt dort in der Abgeschiedenheit Astrid kennen, welche in der Gegend als Dorfhexe bekannt ist. Auch Astrid hat sich in ihrer Trauer in die Einsamkeit zurückgezogen. Behutsam lernen sich die beiden Frauen kennen und mit den Spaziergängen und Treffen der beiden erfährt die Leserin und auch das jeweilige Gegenüber die Lebensgeschichte der Frauen. Astrid, die Dorfhexe, trägt schwer an einem tragischen Geheimnis. Doch beide erfahren Trost und Hoffnung in ihren Gesprächen und im Zusammensein.
Eine berührende Geschichte zweier Frauen die viel Trauriges aber auch Schönes in sich trägt.  Sachte und ohne zu überzeichnen gibt Linda Olsson der Leserin Einblick in die Leben der Frauen.