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- Veröffentlicht am Samstag, 25. August 2012 14:55
Wolfgang Bergmann, Die kleinere Sünde, 2010.
"Das Aufdecken eines Skandals kann vieles verändern. Auch den Aufdecker. Norbert Kranzel erfährt das am eigenen Leib, als er lange zurückliegende Missbrauchsfälle in der Kirche ans Licht bringt. Und dabei feststellt, was es bedeutet, die kleinere Sünde zu wählen." (Klappentext)
Ein kurzweiliger Roman, geschrieben von einem Kircheninsider. In der Handlung verpackt ist ein fiktiver Email-Dialog mit einem Bischof aus Rom über die Frage: Was glaubt der, der glaubt? Spannend ist die Erzählung bis zum Schluss. Die vielen Erzählebenen, Schauplätze und Themen machen die Geschichte vielfältig und ansprechend.
"Der Dämon des Gegenteils!" "Das verstehe ich wie?" "Die alten Bilder von den Dämonen finde ich sehr brauchbar. Nicht, dass ich an Dämonen glaube. Aber Haltungen und Gedanken zu personifizieren, hilft mit ihnen umzugehen. Ich habe einen Gnom, den Dämon des Gegenteils. Wenn ich etwas wähle, sagt er mir hinterher, dass genau das andere besser gewesen wäre. Aber ich habe den Kerl schon durchschaut. Wähle ich das andere, erklärt er mir wieder, dass es falsch ist. Er ist eigentlich ein ziemlicher Arsch. (S. 71)